Drogeriemärkte

dm startet in die heiße Phase der Online-Apotheke.

Dieser Beitrag ist Teil 49 von 50 in der Serie Drogeriemärkte

dm startet in die heiße Phase der Online-Apotheke. Pilotphase startet intern mit Mitarbeitenden.

Die Drogeriemarktkette dm wagt einen bedeutenden Schritt in Richtung Digitalisierung und Gesundheitsversorgung. Mit der bereits Ende letzten Jahres angekündigten Einführung einer eigenen Online-Apotheke tritt das Unternehmen in die heiße Phase der Umsetzung ein. Bereits seit einiger Zeit war bekannt, dass dm an einer Lösung arbeitet, um sich im lukrativen Markt der digitalen Apotheken zu etablieren. Nun wird es konkret, was auch ein deutliches Signal an die Konkurrenz der etablierten Player wie DocMorris, Shop Apotheke oder auch die stationären Apotheken sein dürfte. dm mit über 2.100 Filialen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren zunehmend als ganzheitlicher Anbieter im Gesundheits- und Wellnesssegment positioniert. Mit Eigenmarken wie „dmBio“, „alverde“ und „Das gesunde Plus“ wurde bereits früh ein Fokus auf gesundheitsbewusste Menschen gelegt. Nun will das Unternehmen auch rezeptpflichtige und rezeptfreie Arzneimittel digital vertreiben, was ein Schritt in die Zukunft von großer wirtschaftlicher Bedeutung für dm werden könnte.

Start mit rezeptfreien Medikamenten noch in 2025.

Aktuell läuft bei dm eine Testphase mit ausgewähltem Personal. Diese haben bereits erste Testpäckchen bekommen. Sie können das neue System vorab nutzen, Medikamente bestellen und das Handling mit E-Rezepten ausprobieren. Die Auslieferung erfolgt dabei über einen pharmazeutischen Partner, da dm selbst nicht über eine eigene Apothekenlizenz verfügt. Ziel sei es, frühzeitig Erfahrungen zu sammeln, Feedback direkt aus der Praxis zu erhalten und die Abläufe vor dem offiziellen Marktstart zu optimieren. Gerade bei sensiblen Themen wie Arzneimittelsicherheit, Datenschutz und der Kommunikation mit Krankenkassen und der Ärzteschaft ist es besonders wichtig, dass alle Prozesse reibungslos funktionieren. Zu einem späteren Zeitpunkt, eventuell noch in 2025, will dm dann mit rezeptfreien Medikamenten , sogenannten OTC- Produkten („over-the-counter“) starten. Dazu zählen umsatzstarke und bei den Menschen bekannte Produkte, wie Voltaren oder auch Aspirin. Verschreibungspflichtige Medikamente werden wohl im ersten Step noch nicht dabei sein. Auch ist noch offen, ob solche Produkte wie von Eucerin oder Marken von Beiersdorf und L’Oreal zukünftig angeboten werden, die meist in den stationären Apotheken auch zu finden sind.

dm-Apotheke nimmt Formen an – Logo und Name sollen stehen.

Foto: Supermarkt-Inside / Bio bei dm

Wie die dm-Apotheke konkret aussehen könnte, lässt sich aus einem neuen Eintrag beim Deutschen Patent- und Markenamt schließen. Dort hat dm am 1. Juli “nuvapo” als Wort-Bildmarke angemeldet. Das hier hinterlegte Logo zeigt zwei blaue Objekte, die in ihren Formen an ein Pflaster und eine Pille erinnern und gemeinsam eine Herzform ergeben. Ob es sich dabei um Namen und Logo der Online-Apotheke handelt oder nuvapo eine Eigenmarke für Apotheken-Produkte wird, ist ungewiss. 

Wenn es dann so weit ist, sollen die Produkte aus der tschechischen Stadt Bor nahe der deutschen Grenze versendet werden. Hier besitzt dm eine Logistikfläche von 60.000 Quadratmetern Größe. Ob und wann genau der deutschlandweite Start für die breite Öffentlichkeit erfolgt, hat dm bislang nicht offiziell kommuniziert. Branchenkenner rechnen jedoch mit einer Einführung im Laufe der kommenden Monate, möglicherweise noch im Jahresverlauf 2025.

Fazit:

Mit dem Start der Mitarbeitertests nimmt das Projekt Online-Apotheke bei dm deutlich Fahrt auf. Und sollte der Test erfolgreich verlaufen, steht einer schrittweisen Öffnung für die breite Bevölkerung kaum noch etwas im Weg. Aufgrund der alternden Gesellschaft, einem schrumpfenden Angebot an Apotheken und wachsender Online-Affinität der Verbraucher und Verbraucherinnen rechnet sich das Unternehmen derzeit gute Chancen auf einen gelungenen Einstieg aus. Für die Konkurrenz wie Rossmann, Müller oder Budnikowski bedeutet das: Jetzt ist die Zeit, sich auf einen neuen starken Wettbewerber im digitalen Apothekenmarkt einzustellen.

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Fotos: Wie gekennzeichnet.

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