Prezero übernimmt Lizenzierung von Werner & Mertz. Schwarz-Gruppe legt Fokus auf Kreislaufwirtschaft.

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Besser konnte es nicht passen: Zum „Tag der Kreislaufwirtschaft“ des BDE (Bundesverband der Entsorger) am 5. Juni starteten der Mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner & Mertz und PreZero, der Umweltdienstleister der Schwarz Gruppe, ihre Zusammenarbeit. Werner & Mertz sind vor allem mit ihren Marken Frosch, Emsal oder Erdal auf dem Markt tätig. Im Rahmen der bereits 2012 von Werner & Mertz gegründeten Recyclat-Initiative ist PreZero ab sofort als neuer Kooperationspartner für die Lizenzierung der mehrfach preisgekrönten, kreislauffähigen Verpackungen aus Rezyklat des Mittelständlers verantwortlich. Gleichzeitig wollen beide Unternehmen in Zukunft in einer gemeinsamen strategischen Partnerschaft der Rohstoffknappheit im Rezyklatbereich entgegenwirken, den Einsatz von Rezyklaten fördern und die Kreislaufwirtschaft weiter ausbauen.
Das erste Projekt ist bereits umgesetzt und wurde bei der Veranstaltung des BDE vorgestellt. Zur weiteren Stärkung der Kreislaufwirtschaft setzt die neue Partnerschaft auch auf digitale Instrumente. Werner & Mertz plant, Verpackungsdaten künftig über SPOT, ein Digitalisierungs-Tool von PreZero in Kooperation mit Packaging Cockpit zu erfassen. Ziel ist es, den branchenweiten Wissenstransfer zu fördern und nachhaltige Transformationsprozesse aktiv mitzugestalten. Prezero ist aktuell als Full-Service Umweltdienstleister mit rund 4.800 Mitarbeitenden an 120 Standorten und ca. 1.800 Fahrzeugen unterwegs.
Besser geht es nicht: Waschmittel-Flasche aus 100 Prozent rHDPE.
rHDPE bedeutet recyceltes Polyethylen hoher Dichte – ein Kunststoff, der durch das Recycling von HDPE-Abfällen entsteht. Diese Abfälle stammen entweder von Endverbrauchern (zum Beispiel aus dem Gelben Sack) oder aus Industrieabfällen. rHDPE wird häufig für Verpackungen von Produkten wie Shampoo, Waschmittel oder anderen Körperpflegeartikeln verwendet, die nicht zum Verzehr bestimmt sind.
Die Marke Frosch bringt nun eine neue 3-Liter-Waschmittelflasche auf den französischen Markt. Diese Flasche besteht zu 100 Prozent aus recyceltem HDPE, das aus dem Gelben Sack stammt. Das Recyclingunternehmen Prezero, eine Tochterfirma der Schwarz-Gruppe, sortiert den Haushaltsmüll in einer modernen Anlage in Grünstadt. So wird sichergestellt, dass der geeignete Kunststoff für das Recycling genutzt wird.
Der Verpackungshersteller Frielinghaus stellt aus dem recycelten Material die Flaschen her. Diese werden dann bei Werner & Mertz in Mainz mit dem Frosch-Waschmittel befüllt.
In Zukunft soll das Projekt weiter ausgebaut werden. Prezero will dafür gezielt mehr recyceltes HDPE bereitstellen, damit noch mehr Produkte in nachhaltigen Verpackungen angeboten werden können. Für die Schwarz-Gruppe ist dieses Thema ein wichtiger Bestandteil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.
Neue Studie zeigt Rezyklat-Lücke in 2030.

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Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage wird bei Kunststoffrezyklaten in den nächsten Jahren immer größer und stellt die Industrie vor ein fundamentales Problem. Hochwertiges Material ist meist schwer zu bekommen, da vieles in andere Branchen abwandert. Dadurch wird Neuware mehr als doppelt so teuer. Eine BKV-Studie „Status quo und Prognose des Bedarfs und der Verfügbarkeit von Post-Consumer-Rezyklaten im Jahr 2030“, durchgeführt von Conversio, belegt die wachsende Bedeutung der Verpackungen für die Kreislaufwirtschaft. Es zeigt sich, dass 80 Prozent aller Kunststoff-Rezyklate aus dem Verpackungsmarkt kommen, woran sich der Studie zufolge bis 2030 nur wenig ändern wird. Allerdings werden auch 2030 mehr als die Hälfte (55 Prozent) der recycelten Verpackungskunststoffe in anderen Sektoren benötigt, insbesondere im Bau- und Automobilbereich.
Die Beteiligungs- und Kunststoffverwertungsgesellschaft mbH (BKV) ist ein wichtiger Akteur in der deutschen Kunststoffindustrie, insbesondere im Bereich der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen. Aktuell gibt es viele zwiespältige Meinungen auf die geplanten Quoten in der EU- Verpackungsverordnung. Die Angst besteht, dass sich unter dem EU- Gesetz die Versorgungslücke mit recycelten Kunststoffen noch verschärft.
Gemeinsam fordern die Verbände der deutschen Kunststoffindustrie von der neuen EU-Kommission und der nächsten Bundesregierung Maßnahmen zur Stärkung des Rezyklatangebots. Die Menge an Kunststoffabfällen, die für das Recycling gesammelt werden, müssen bald deutlich erhöht werden, z.B. durch eine Getrenntsammlung bei den Gewerbeabfällen, Hausmüllabfällen und im öffentlichen Bereich.
Schwarz-Gruppe: Einen Schritt weiter als die Politik…

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Mit dem finanzstarken Schwarz- Mutterkonzern im Rücken positioniert sich Prezero immer mehr zu einem starken Allrounder auf dem gesamten Verpackungsmarkt. Durch die neue Partnerschaft mit Werner & Mertz sind beide Unternehmen der Konkurrenz um den Wettstreit um gute Rohstoffe einen großen Schritt voraus.
Vor allem sichert sich Prezero Anteile im Dualen System, wie auch in der Vermarktung von Wertstoffen und Verpackungslösungen im allgemeinen.
Fazit: Nachmachen erwünscht.
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