Digitalisierung

Digitale Kassenbons, Mobile Payment & Co, moderne Zahlungssysteme im LEH

Dieser Beitrag ist Teil 81 von 81 in der Serie Kasse machen

Digitale Kassenbons, Mobile Payment & Co – Wie sich Zahlungssysteme im LEH verändern

Foto: Rewe

Was vor wenigen Jahren noch als technikaffiner Sonderfall galt, ist heute längst Alltag geworden: Kundinnen und Kunden zücken an der Kasse ihr Smartphone, halten die Smartwatch an das Terminal oder bezahlen ganz selbstverständlich kontaktlos mit der EC-Karte. Der Anteil bargeldloser Zahlungen im stationären Lebensmitteleinzelhandel ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen – und mit ihm auch die Anforderungen an Technik, Schnittstellen und Sicherheit.

Laut EHI Retail Institute lag der Anteil bargeldloser Transaktionen im LEH zuletzt bei über 60 %, wobei Kartenzahlung und mobile Endgeräte weiter auf dem Vormarsch sind. Gleichzeitig wünschen sich viele Verbraucher zunehmend reibungslose Abläufe, digitale Belege und einfache Rückgabeprozesse – möglichst ohne lange App-Strecken oder separate Registrierungen.

Mobile Payment wird zur Basistechnologie

Was früher als Zusatzfeature galt, ist inzwischen Teil des Grundangebots: Mobile Payment. Ob Apple Pay, Google Pay oder girocard kontaktlos – der Anteil dieser Zahlungen wächst seit Jahren zweistellig. Nicht nur junge Zielgruppen nutzen das Smartphone als digitale Brieftasche, auch ältere Generationen haben nach der Pandemiephase Vertrauen in kontaktlose Verfahren entwickelt.

Spannend für den Handel: Integrierte Zahlungen über Händler-Apps – wie bei Edeka, Netto oder Rewe – eröffnen neue Möglichkeiten der Kundenbindung. Wer im gleichen Schritt Coupons einlöst, Payback-Punkte sammelt oder einen digitalen Kassenbon erhält, bleibt öfter in der App und damit im Markenkontakt. Die Kasse wird so zur Schnittstelle für Payment, Marketing und Service.

Der digitale Bon als Standard von morgen?

EDEKA Einsatz des E-Bons im E-Center Wolmirstedt

Parallel zur Zahlungsabwicklung entwickelt sich auch das Thema digitaler Kassenbeleg rasant weiter. Zwar ist der Papierbon in Deutschland nach wie vor gesetzlich vorgeschrieben (bzw. alternativ digital auszustellen), doch immer mehr Händler setzen auf elektronische Lösungen – entweder via App, QR-Code oder Kundenkonto.

Rewe, dm und Alnatura gehören zu den Vorreitern, bei denen der Kassenbon direkt nach dem Kauf in der App einsehbar ist. Andere nutzen Beleglösungen wie eBons per Mail oder über Drittanbieter-Plattformen. Für Händler ergeben sich daraus Vorteile in der Belegarchivierung, im Retourenmanagement und in der Kundenkommunikation – etwa bei Rückfragen zum Kaufdatum oder Garantie.

Datensicherheit und Schnittstellen: Herausforderungen für den Handel

Je digitaler der Zahlungs- und Belegprozess wird, desto wichtiger wird der Datenschutz. Besonders beim Zusammenspiel von Payment, Loyalty und Marketing müssen klare Grenzen gezogen werden – etwa bei der Frage, welche Daten mit welcher Einwilligung gespeichert oder ausgewertet werden dürfen.

Hinzu kommen technische Herausforderungen: POS-Systeme, App-Infrastruktur und CRM müssen miteinander kommunizieren, ohne Performance oder Datensicherheit zu gefährden. Viele Marktleiter stehen hier vor der Aufgabe, Lösungen mit dem IT-Dienstleister abzustimmen, die nicht nur rechtlich konform, sondern auch kundenfreundlich und zukunftssicher sind.

Wallets, Loyalty & digitale Ökosysteme

Während klassische Mobile-Payment-Methoden wie Google Pay oder Girocard längst etabliert sind, verschieben sich digitale Zahlungsprozesse im Lebensmitteleinzelhandel zunehmend in geschlossene Ökosysteme – etwa durch App-gebundene Loyalty-Funktionen, individuelle Marktplatzlösungen oder digitale Belegspeicherung direkt im Kundenkonto.

Parallel dazu orientieren sich einige Start-ups und IT-Dienstleister bei der Entwicklung sicherer Zahlungslösungen an kryptografischen Systemen. Besonders im Bereich der digitalen Verwaltung von Treuepunkten, Gutscheinen oder Tickets zeigen sich funktionale Parallelen zu Wallet-Strukturen aus der Kryptowelt. Wie sich eine solche Wallet technisch erstellen lässt, zeigen verschiedenste Guides im Netz (wie beispielsweise unter: https://99bitcoins.com/de/krypto-wallet/bitcoin-wallet-erstellen) – ohne Bezug auf Finanzprodukte, sondern im Sinne der zugrunde liegenden Datenstruktur.

Derartige Wallet-Konzepte bieten perspektivisch Vorteile für Kundenbindung und Datensouveränität, etwa durch individuelle Token-Systeme oder verschlüsselte Gutscheine. Erste Pilotprojekte aus dem Handel zeigen, dass sich diese Infrastruktur auch für Mehrwertprogramme, Eintrittsberechtigungen oder Produktregistrierungen nutzen lässt – immer mit dem Ziel, den Kundendialog zu stärken.

Self-Checkout und Scan & Go im Wandel

Auch Self-Service-Konzepte verändern die Zahlungslandschaft. Ob stationäre SB-Kassen oder mobile Scan-&-Go-Varianten mit Smartphone – der Checkout-Prozess wird zunehmend entkoppelt von festen Kassenstrukturen. Für Händler ergeben sich dadurch neue Fragen zur Diebstahlsicherung, zur Prozessüberwachung und zur Integration bestehender Systeme.

Besonders spannend ist die Verbindung aus Scan-&-Go und digitalem Bon: Wer seinen Einkauf mit dem Smartphone scannt, digital bezahlt und den Beleg direkt im Kundenkonto archiviert, erzeugt einen fast vollständig medienbruchfreien Ablauf. Damit dieser funktioniert, müssen jedoch technische Standards eingehalten und eine klare Nutzerführung gewährleistet sein – gerade in viel frequentierten Märkten.

Blick auf Praxis und Entwicklung

Foto von Simon Kadula auf Unsplash

Die Entwicklung neuer Zahlungssysteme im LEH ist kein Selbstzweck, sondern reagiert auf reale Anforderungen: schnellere Prozesse, kontaktlose Interaktion, bessere Rückverfolgbarkeit. Händler, die heute in skalierbare, sichere Systeme investieren, schaffen nicht nur Mehrwert für ihre Kundschaft, sondern positionieren sich auch strategisch gegenüber Wettbewerbern.

Wer gleichzeitig auf Nutzerfreundlichkeit und Datentransparenz achtet, kann digitale Belege, Mobile-Payment-Funktionen und Loyalty-Programme zu einem funktionierenden Dreiklang verschmelzen lassen. Entscheidend ist dabei nicht nur die Technik, sondern die Fähigkeit, relevante Anwendungen nutzbringend in den Alltag der Kundschaft zu integrieren.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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