Praxis-Tipps

Kundenbindungsprogramme bedienen unsere Urinstinkte, Jagen und Sammeln

Evolutionär ist das Thema so alt wie die Menschheit

Auch in der Handelsgeschichte gibt es Sammelalben nicht erst seit den Schlümpfen. Der “Jäger” und “Sammler”, in unserem Kleinhirn, wird durch viele verschiedene Möglichkeiten angesprochen. Hier die wesentlichen Systeme und ein Überblick der verschiedenen Kundenbindungsprogramme in Deutschland.

Laut aktuellem Nielsen Retail-Loyality Report bestätigen 67% der Befragten, dass Sie öfter und mehr einkaufen, bei Händlern mit einem Kundenbindungsprogramm.

Nielsen Reports 2017

Nicht nur im Portemonnaie präsent

Ein Blick in unsere Börse verrät sofort, dass fast jeder eine zweistellige Anzahl an Kundenkarten, Clubausweisen oder Stempelkarten besitzt und mehr oder weniger häufig nutzt. Ergänzt man dann noch die wechselnden Sammelheftchen und Treueaktionen wird der Strauß an Möglichkeiten schon größer. Moderne Systeme via App oder Kundenlogin runden dann das Portfolio an Möglichkeiten ab. Doch was wird wie genutzt und mit welchem Erfolg?

TOP 4 Benefits der Kundenbindungsprogramme EU

Anteil der 4 meistgenutzten Benefits von Kundenbindungsprogrammen

Kundenbindungsprogramme in DE

Grundsätzlich lassen sich die verschiedenen Programme nach dem Zeitpunkt der Belohnung unterscheiden.

  • Belohnung vor …
  • … während …
  • … nach dem Kauf

Der Zweck ist bei allen im Grunde gleich – Loyalität! Stammkunden sind weniger preissensibel und generieren größere Warenkörbe. In der Übersicht lässt sich erkennen, dass einige Kundenbindungsprogramme richtige Allrounder sind. Das bekannteste und meistgenutzte System in Deutschland ist mit Abstand Payback als Multipartnerprogramm.

Im europäischen Vergleich lässt sich sagen, dass die Verwendung von Kundenbindungsprogrammen in Deutschland eher konservativ ist. Rabatte sind beliebt und das Geld sparen steht klar im Vordergrund. Nicht monetäre Anreize, wie bevorzugte Behandlung oder extra Services, sind weniger Ausschlag gebend. Potential haben digitale Varianten, diese werden in Deutschland weniger stark genutzt wie in anderen Nachbarländern. Als Grund wird die elektronische Verwendung der Kundendaten angegeben. Dabei ist gerade die Verwendung der Kundentransaktionen das Kapital aller anderen Kundenkarten. Für Händler und Betreiber des Systems ein großer Datenschatz. Einzig die Sammel-Heftchen  und einige wenige anonyme Kartensysteme können ohne Herausgabe von Adress- und personifizierten Transaktionsdaten verwendet werden.

Sicher wird der Erfolg der jüngsten Systeme weiter wachsen und auch die Akzeptanz von digitalen Ablegern steigen. Dazu muss dem Kunden ein klarer Mehrwert geboten werden. Ob es dabei immer beim Rabatt oder Discount bleibt, ist abzuwarten. Kreative Lösungen sind gefragt, weil der Anspruch nach Individualität weiter wächst. Und auch die Digitalisierung im Handel wird dafür sorgen, dass existierende Systeme weiter zusammenwachsen.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Kundenbindung? Was ist ein Muss?

Schreibt gerne eure Kommentare!

Fotos: © stockWERK-Fotolia, Grafiken: Nielsen und SMI

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