Kaufland

Kaufland Deutschland verschlankt den Vertrieb

Dieser Beitrag ist Teil 191 von 196 in der Serie Kaufland

Kaufland reduziert seine Vertriebs-Regionen von sechs auf drei. Auch Veränderungen in der Führungsstruktur.

Foto: Kaufland Fotograf: Marcus Buck

Kaufland plant eine umfassende Umstrukturierung seiner Organisation in Deutschland. Die bisher sechs bestehenden Regionen werden auf drei reduziert. Diese Maßnahme ist Teil einer größeren strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, mit der Kaufland seine Prozesse verschlanken, effizienter gestalten und schneller auf Marktveränderungen reagieren will. Die neue Struktur soll dabei helfen, Entscheidungswege zu verkürzen und Synergien besser zu nutzen – ein Schritt, den viele Handelsunternehmen angesichts der dynamischen Herausforderungen im Lebensmitteleinzelhandel als notwendig erachten.

Bisher war die Schwarz- Tochter in sechs Regionen unterteilt, jeweils mit eigenständigen Verantwortlichen GL,s und Strukturen. Künftig wird diese Zahl halbiert. Die neue Organisation sieht drei große Regionen vor, die jeweils mehrere Bundesländer oder Vertriebsgebiete zusammenfassen. Die Leitung dieser Regionen übernimmt jeweils ein erfahrener Regionalmanager aus dem bisherigen Führungskreis. Kaufland betont, dass die Reduktion der Regionen keine Einschränkung der Marktpräsenz zur Folge habe. Im Gegenteil: Die neue Struktur soll die Märkte vor Ort noch besser unterstützen, indem Kompetenzen gebündelt und Ressourcen zielgerichteter eingesetzt werden.

Veränderungen in der Führung.

In nur einer Woche haben Umbauteams den ehemaligen Real-Markt auf Kaufland umgestellt, um schnellstmöglich wieder für die Kunden in Hallstadt da zu sein. Foto: Kaufland

Als Chefin für das Vertriebsgebiet Süd ist Nicole Krauss verantwortlich, die zuvor die Region Süd– West leitete. Aktuell hat sie nun mit 285 Häusern das größte Gebiet unter sich. Ralph Zill ist der neue Ost- Chef, der bisher für die Region Mitte zuständig war. Hier verantwortet er jetzt 259 Filialen. Für die Region Nord ist dann noch Martin Pralow der Chef über 237 Standorte. 

Für die Verantwortlichen der bisherigen Regionen West ( Nadine Braun), Ost ( Cathrin Gebhardt) und Süd- Ost ( Lehel Salat) ist die Karriere bei Kaufland beendet. Die betroffenen Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen in der Verwaltung und regionalen Führungsebenen bedeutet die Umstellung Veränderungen, möglicherweise auch Standortwechsel oder neue Aufgabenbereiche. Das Unternehmen hat angekündigt, die Umstrukturierung sozialverträglich zu gestalten. In enger Abstimmung mit Betriebsräten und Mitarbeitenden sollen Lösungen gefunden werden, um mögliche Härten zu vermeiden. Konkrete Angaben zu etwaigen Stellenstreichungen oder Abfindungsregelungen machte Kaufland bislang nicht. Man wolle den Veränderungsprozess verantwortungsbewusst begleiten und transparent kommunizieren, heißt es aus Unternehmenskreisen.

Mehr Effizienz und neue Synergien.

Auf einer Verkaufsfläche von über 4.100 Quadratmetern bietet das neue Kaufland ein umfangreiches Angebot an Lebensmittel sowie alles für den täglichen Bedarf. Foto: Kaufland

Aus unternehmerischer Sicht folgt Kaufland mit diesem Schritt einem branchenweiten Trend. Viele große Handelsketten wie Rewe, Aldi oder Edeka haben in den vergangenen Jahren ihre Strukturen gestrafft, um schneller und flexibler agieren zu können. Die Herausforderungen durch gestiegene Kosten, verändertes Konsumverhalten und die Digitalisierung des Handels zwingen Unternehmen dazu, ihre Organisation ständig zu hinterfragen und anzupassen.

Für Kaufland ist es der größte Strukturumbau seit zehn Jahren und es ist die Reaktion auf den wirtschaftlichen Druck. Ein schwaches Umsatzergebnis und auch die milliardenschweren Investitionsversprechen aufgrund der Hygieneprobleme in einigen Häusern, machte die Strukturveränderung wohl unumgänglich.

Finanzen und Personal werden noch konsequenter von Neckarsulm aus geleitet.

Foto: Kaufland

Ob sich die neue Struktur bei Kaufland langfristig bewährt, wird sich in der Praxis zeigen. Fakt ist, dass in einem hart umkämpften Marktumfeld Effizienz ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Kaufland setzt mit der Reduktion seiner Regionen ein deutliches Signal, dass man bereit ist, etablierte Strukturen zu überdenken und sich zukunftsorientiert aufzustellen. Die nächsten Monate werden zeigen, wie gut die Umsetzung gelingt – sowohl intern als auch im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit und die operative Exzellenz der über 700 Filialen in Deutschland. Nun soll zukünftig die Effizienz der Filialbetriebe mehr in den Fokus rücken. Die soll auch durch die Reduzierung der bisherigen sechs Regionen auf nur noch drei Stützpunkte, geschafft werden.

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