Discounter-news

Massive Preiskämpfe im LEH, Erträge unter Druck!

Dieser Beitrag ist Teil 82 von 83 in der Serie Discounter

Die Preiskämpfe im Lebensmittelhandel gehen in die nächste Runde. Lidl und Aldi ringen hart um die Preisführerschaft. Vollsortimenter (Rewe, Edeka, Kaufland, Globus & co.) sind geschockt!

Foto: Supermarkt-Inside

Gute Nachrichten für die Verbraucher und Verbraucherinnen. Denn in den vergangenen ein bis zwei Wochen lieferten sich die Handelsunternehmen einen neuen ausgewachsenen Preiskampf. Zuerst kündigte Lidl die „größter Preissenkung seiner Geschichte“ an – und verbilligte nach eigenen Angaben mehr als 500 Artikel über nahezu alle Sortimente hinweg. Angekündigt wurden je nach Region ein Nachlass von bis zu 35 Prozent. 

Preiskampf der Discounter im LEH Juni 2025 Foto: Supermarkt-Inside / Lidl Werbung 16.6.2025

Marktführer Aldi ließ mit seiner Reaktion nicht lange auf sich warten. In 2025 konnte Aldi bereits rund 1.000 Artikel dauerhaft im Preis senken, in den kommenden Wochen sollen noch Hunderte hinzukommen. Weniger bezahlen sollen Kundinnen und Kunden unter anderem für Molkereiprodukten, Fleisch– und Wurstwaren, Tiefkühlkost, Süßigkeiten und Reinigungsmittel. Besonders für die beiden größten Discounter Deutschlands geht es vor allem um die Preisführerschaft. Denn eine Preisführerschaft bedeutet, dass man von den Kunden und Kundinnen als günstigster Anbieter wahrgenommen wird.

Dabei bleibt die Hoffnung, dass die Menschen dann beim Einkauf von billigeren Produkten, auch andere Artikel mit höherer Marge mitnehmen. Im letzten Jahr machten alle Discounter hierzulande einen Umsatz von gut 77 Milliarden Euro, was die neuen Daten des Marktforschungsinstituts YouGov zeigen.

Die Preiskämpfe werden härter…

Preiskampf der Discounter im LEH Juni 2025 Foto: Supermarkt-Inside / Aldi Süd Werbung 16.6.2025

Schon am 26. Mai meldete Discounter Lidl die “größte Preissenkung der Firmengeschichte”. Mehr als 500 Artikel sollen dauerhaft bis zu 35 Prozent günstiger werden. Reduziert ist fast alles, vom Grillwürstchen über Softdrinks bis zur Handseife. Um dies in der Bevölkerung publik zu machen, setzt Lidl auf massive Werbung. Dazu gehört die Bild- Zeitung, verschiedene Online- Medien, Fernsehen, Außenwerbung und auch der Hörfunk. Mit der historischen Preisanpassung senkt Lidl die Preise in nahezu allen Warengruppen. Die neuen Preise sollen dazu auch dauerhaft gültig bleiben. Lidl investiert in erster Linie in umfassende Preisnachlässe, um seine Kundschaft dauerhaft zu entlasten und die Kaufkraft zu erhöhen.  Die Kostensenkungen gibt man direkt an die Kunden und Kundinnen weiter, ohne Verluste in der Qualität, so das Unternehmen. So senkte der Discounter  beispielsweise zuletzt den Preis für Butter unter zwei Euro. Weitere Preissenkungen werden laufend in den Filialen mit roter Kennzeichnung ausgewiesen.

So war es keine große Überraschung, dass Aldi kurz nach Bekanntwerden der Preissenkungen bei Lidl, nachgezogen hatte. Aldi Süd betonte u.a., dass man schon seit Anfang des Jahres rund 1.000 Produkte im Preis gesenkt hatte. Zusätzlich als Reaktion auf Lidl wurden nochmals rund 100 Artikel im Preis verbilligt.

Wie kann es nun weitergehen?

Preiskampf der Discounter im LEH Juni 2025
Foto: Supermarkt-Inside / Werbung Netto Marken-Diskount vom 16.6.2025

Experten rechnen im weiteren Jahresverlauf mit noch mehr Tempo im Preiskampf. Sinkende Rohstoffkosten bei Zucker und Milch zum Beispiel eröffnen weiteren Spielraum für Preissenkungen. Lidl und Aldi kämpfen weiter um die Preisführerschaft. Einige Beispiele: Beim Zucker verbilligte Aldi den Kilopreis von 1,49 Euro auf 0,89 Euro. Lidl senke den Preis der 250- Gramm- Butterpackung auf 1,99 Euro.

Solche Preissenkungen sind wichtig, da es Grundnahrungsmittel sind und den Menschen schnell ins „Auge stechen“. Schon kleinere Centbeträge beeinflussen laut dem GfK– Forschungsinstitut das Einkaufsverhalten. Wer hier billiger ist, baut sein Preisimage aus und gewinnt Marktanteile.

Die aktuell günstigeren Verkaufspreise freuen Verbraucher und Verbraucherinnen. Für diese bleibt es jedoch wichtig, immer auf Regaletiketten zu achten und mehr denn je auch Rabatt– Apps zu nutzen, um Geld zu sparen. Allerdings steigt auch die Angst bei allen Handelsteilnehmern die notwendige Rendite, bei den stark unter Druck geratenen Spannen hinzubekommen. Gerade den Vollsortimentern steht hier teilweise das Wasser bis zum Kragen.

Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside & wie gekennzeichnet

Serien Navigation<< Aldi und Lidl lassen es auf der Insel richtig krachen – 30 Jahre UK….

Trend

To Top