Kassenbon soll abgeschafft werden

Soll der Kassenbon wirklich abgeschafft werden? Für und Wider in diesem Beitrag

Die Frage, ob der klassische Kassenbon wirklich abgeschafft werden soll und das wirklich Sinn macht, wird in Deutschland immer wieder sehr lebhaft diskutiert. Der aktuelle Stand lässt darauf schließen, dass eine fundamentale Neuausrichtung bevorsteht. Seit 2020 schreibt die Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) vor, dass jeder Geschäftsvorfall in elektronischen Kassensystemen eindeutig dokumentiert werden muss.

Der Einzelhändler muss bei jeder Transaktion einen Beleg, genannt Kassenbon, ausdrucken und dem Kunden, der Kundin aushändigen. Ziel war ursprünglich, Steuerbetrug zu erschweren und Transparenz zu fördern. Inzwischen hat die neue Bundesregierung im aktuellen Koalitionsvertrag angekündigt, diese Pflicht eventuell wieder abzuschaffen. 

Als Gründe werden vor allem Bürokratieabbau, Kostenreduktion für die Händler sowie Umweltschutz ins Feld geführt. Viele Kassenbons landen bei den meisten Menschen im Müll und verursachen Papier- und Entsorgungskosten. Das steht im Gegensatz zu dem Bestreben, nachhaltiger zu wirtschaften. Gegner einer Abschaffung warnen hingegen vor möglichen Nachteilen für Verbraucher und Verbraucherinnen. Der Kassenbon dient seit Jahrzehnten als unkomplizierter Nachweis für Käufe, etwa bei Reklamationen, Garantiefällen oder Rückgaben. Fällt die automatische Ausgabe weg, könnte es passieren, dass Kunden ohne Beleg das Geschäft verlassen und später Schwierigkeiten haben, ihren Anspruch geltend zu machen.

Wie sieht es mit der Sicherheit ohne Kassenbon aus?

Neben dem digitalen Kassenbon lässt sich mit der Kaufland-App auch durch eine digitale Einkaufsliste Papier sparen. Foto: Kaufland

Der aktuelle Plan sieht vor, dass die Verpflichtung zur automatischen Bon-Ausgabe wegfällt und Kassenbons künftig nur noch auf Wunsch des Kunden, der Kundin  gedruckt oder alternativ digital bereitgestellt werden sollen. Damit bleibt der Belegpflicht-Aspekt bestehen und der Zwang zur Ausgabe bei jedem Kauf entfällt.

Ob und wann diese Reform endgültig in Kraft tritt, hängt von weiteren Gesetzgebungsverfahren ab. Für Verbraucher und Verbraucherinnen, wie auch für Händler könnte das, je nach Umsetzung,  eine echte Entlastung darstellen.

Weniger Müll, weniger Bürokratie und mehr Wahlfreiheit für die Menschen. Gleichzeitig bleibt der Bon als Option bestehen, sofern er gewünscht oder notwendig ist. Einige Umfragen zeigen auf, dass sich schon heute viele Menschen digitale Bezahlmöglichkeiten und Alternativen zum alten Papierbon wünschen. Doch wenn die Bonpflicht abgeschafft und durch digitale Lösungen ersetzt wird, fragen sich viele: Wie bleibt das System sicher und transparent, und was bedeutet das konkret für meinen Alltag?

Diese ausdrücklich erlaubten elektronischen Kassenzettel existieren bereits.

Zum einen schon länger im Internet bei bargeldlosen Geschäften über E-Mail oder bei Online-Kundenkonten und Bezahldiensten. Auch gibt es bereits in vielen Geschäften für den analogen Bar-Einkauf im Ladengeschäft E-Bons per Smartphone-App. 

Digitale Kassenbons sind sicher, wenn sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, wie die Verwendung einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) und die manipulationssichere Archivierung. Die Sicherheit für den Kunden und der Kundin hängt von den Datenschutzmaßnahmen des jeweiligen Händlers ab und erfordert eine sorgfältige Prüfung der Datenschutzrichtlinien. 

Ein digitaler Bon kann direkt aufs Smartphone geschickt oder per QR-Code abgerufen werden. Für den Staat bleibe die Kontrollmöglichkeit bestehen und für die Menschen entsteht mehr Komfort. Einen festgelegten Termin für die endgültige Entscheidung über die Abschaffung der Bonpflicht gibt es noch nicht. Hier ist aber der 1. Januar 2027 anvisiert.

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