Der größte EDEKA Kaufmann Feneberg mischt die Karten neu!

Edeka Händler Feneberg stellt Geschäftsführung neu auf. Neue Chefin Amelie Feneberg bekommt Sanierer an die Seite.

KAUFMARKT / Verbrauchermarkt von Feneberg

Im August 2025 setzt Edekas größter Genosse Feneberg mit Sitz in Kempten (Allgäu) auf die Zukunft und bestellt die Geschäftsführung neu.

Hannes Feneberg, bislang prägende Führungspersönlichkeit  und ein Mitglied der Eigentümerfamilie übergibt seine Geschäftsführungsaufgaben an seine Tochter Amelie Feneberg. Dies ist dann schon die vierte Generation, die das Unternehmen weiter führt. An ihrer Seite wird mit Stephan Leibold ein erfahrener Sanierer und Restrukturierer berufen, um die strategische und operative Führung des Unternehmens gemeinsam zu übernehmen. Das Unternehmen, welches zuletzt einen Umsatz von ca. 530 Millionen Euro erwirtschaftete steht vor einer schwierigen wirtschaftlichen Lage.

Das Unternehmen schrieb im Frühjahr 2025 erneut rote Zahlen, insbesondere ausgelöst durch Verluste in der Fleischproduktion. Ihre Metzgerei-Tochter, die Allgäu Fresh Foods GmbH & Co. KG (AFF), leitete im April ein Schutzschirmverfahren ein, um die Sanierung zu ermöglichen, ohne Standorte zu schließen oder Personal zu entlassen. Stephan Leibold ist nun bereits als Geschäftsführer bei AFF aktiv und hatte in Interviews betont, dass der Schutzschirmprozess Raum für eine nachhaltige Neuausrichtung des Geschäftsmodells schafft.

Modernisierung mit Familientradition.

Foto: Pressestelle Feneberg

Die Geschäftsführung wird somit künftig aus zwei Säulen bestehen: Amelie Feneberg steht für die Traditionswerte, regionale Verwurzelung und Kontinuität der Unternehmensführung. Dagegen bringt Stephan Leibold die notwendige Expertise in Sanierung und Umstrukturierung mit. Bruder Christof  wird weiterhin die beiden Bereiche Bau und Entwicklung verantworten. Amelie Feneberg leitet nun den Einkauf und Vertrieb.

Leibold, der bereits seit dem Frühjahr die Insolvenz in Eigenverantwortung von AFF steuert, sieht gute Chancen für das Unternehmen. Es gibt viele Standorte mit einer positiven Entwicklung, jedoch müssen auch einige unwirtschaftliche Filialen geschlossen oder abgegeben werden. Die Standorte in Murnau und Ohlstadt wurden bereits an Edeka Südbayern abgegeben. Das Ziel der Sanierung wird nun sein, das Familienunternehmen wirtschaftlich stabil zu halten und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Die Aufgabe von Leibold ist es, in den nächsten 1-1,5 Jahren die vereinbarten Maßnahmen gut umzusetzen.

Bei AFF soll nun ein Investor gewonnen werden, um das Unternehmen aus dem Feneberg- Konzern herauszunehmen. Aktuell laufen hier Verhandlungen mit einem Strategen, der einer Kooperation mit der Familie positiv gegenüber steht. Die strategische Dosierung aus interner Kontinuität und externer Restrukturierung kann sich als entscheidender Schritt herausstellen, um Fenebergs Position als führender regionaler Einzelhändler im Edeka-Verbund langfristig zu sichern.

Zur Historie.

Mit Amelie Feneberg geht also nun die vierte Generation der Unternehmerfamilie an den Start. Die neue Geschäftsführerin ist nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und verschiedenen Stationen im In- und Ausland 2022 in das Unternehmen eingetreten. Dort hat sie nach eigenen Angaben strategische Projekte aktiv weiterentwickelt und umgesetzt.

Der Firmengründer Theodor Feneberg fing schon 1947 mit dem väterlichen Käsehandel an und erweiterte diesen erfolgreich in die Feneberg Lebensmittel GmbH um. Später übergab er die Geschäfte an seine Söhne Hans und Peter. Seit 1998 führten Hannes und Christof Feneberg das Familienunternehmen erfolgreich in dritter Generation. Der Lebensmittelhändler betreibt nach eigenen Angaben mehr als 70 Filialen.

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Fotos: Wie gekennzeichnet.

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