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Biofachhandel unter Druck, Aldi und Lidl immer stärker

Dieser Beitrag ist Teil 11 von 36 in der Serie Bio

Für den klassischen Biofachhandel wird es eng.

Supermärkte, Discounter, SB-Warenhäuser und Drogeriemärkte setzen den Biofachhandel unter Druck. Denn sie schneiden sich ein immer größeres Stück vom Bio-Kuchen ab. So landen inzwischen fast zwei Drittel des Umsatzes mit Bioartikeln in ihren Kassen. Tendenz stark steigend. Aldi ist laut eigenem Nachhaltigkeitsbericht 2017 Biomarktführer in Deutschland gewesen. In diesem Jahr will der Discounter mehr als 60 weitere Bioartikel ins Sortiment aufnehmen. Damit ermöglicht Aldi seinen Kunden nach eigenen Worten jederzeit den kompletten Wocheneinkauf in Bio-Qualität. Natürlich lässt Lidl da nicht auf sich warten. Laut Einkaufschef Jan Bock wird Lidl auch in Zukunft verstärkt auf Bio setzen. Rewe ist mit 500 ökologischen Produkten der Eigenmarke Rewe Bio dabei. Genau so wie dm mit 400 Artikeln der Eigenmarke dm Bio. In die gleiche Kerbe schlagen natürlich auch die anderen großen LEH-Player.

Biofachhandel unter Druck. Es geht um viel Geld.

Eine aktuelle Studie der  GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) sagt es deutlich. Die Deutschen haben immer noch und immer mehr Appetit auf Biolebensmittel. Und bescheren somit der Branche weiteres Wachstum. Der Bioanteil an den Lebensmittelausgaben hat sich seit 2004 verdoppelt. Im Jahr 2017 gaben die Deutschen immerhin mehr als 10 Milliarden Euro für Bioprodukte aus. Also satte 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das sind Marktdaten, die den Großen der Branche natürlich nicht verborgen bleiben. Verständlich also, das sie in diesem Bereich auch in Zukunft verstärkt aktiv sein werden.

Verbraucher lieben Bio beim Discounter und im Supermarkt.

Auch die Meinung der Verbraucher setzt den Biofachhandel unter Druck. Denn sie finden die Bio-Offensive von Aldi, Lidl, Rewe und Co. so richtig gut. Das gaben rund 60 Prozent der Befragten in einer Studie des Marketingunternehmens AMM an. Zum einen punkteten hier die zum Teil deutlich niedrigeren Preise der Discounter und Supermärkte. Zum anderen schätzen die Kunden den Bequemlichkeits-Vorteil. Denn der zusätzliche Umweg beim Einkauf über den Biomarkt oder Bioladen entfällt jetzt.

Doch auch sonst lieben die Verbraucher Bio. Zwar je nach Produktgruppe unterschiedlich doch insgesamt mit steigender Tendenz. Auch die Zielgruppe der Bio-Käufer ist für die Handelsriesen natürlich mehr als spannend: Jüngere Menschen, Familien mit Kindern, höhere Einkommensgruppen. Das hört sich richtig gut an.

Die aktuelle Entwicklung setzt den Biofachhandel unter Druck.

So erfreulich die Entwicklung im Biobereich für die Supermärkte und Discounter ist, so bedrohlich ist sie leider für den Biofachhandel. Biofachmärkte, Naturkostläden und selbstvermarktende Biobauern stehen mächtig unter Druck. Joachim Riedl, Handelsexperte an der Hochschule Hof, warnt vor einem Sterben die Bioläden. “Es Bedarf wenig prognostischer Fähigkeiten, um für den Biofachhandel einen Konsolidierungsprozess voraus zu sehen. Hier werden nur einige der heute aktiven Player überleben”. Der Grund dafür liegt nicht nur darin. dass die Handelsriesen einen Großteil des Marktes übernehmen. Mit ihrem Engagement sorgen sie gleichzeitig dafür, dass der Preisdruck im gesamten Biomarkt deutlich zunimmt.

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Bilder: Supermarkt Inside

 

 

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