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Regionale Produkte: das neue Bio

Dieser Beitrag ist Teil 4 von 36 in der Serie Bio

Der Kunde fordert regionale Produkte

Das Geschäft mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln boomt schon viele Jahre. Jetzt will der Kunde noch mehr. Regionale Produkte sind gefragt. Die Eier sollen ganz in der Nähe gelegt werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat recherchiert. Demnach achten inzwischen 78 Prozent der Kunden darauf, Produkte aus der Region zu kaufen. Aber kann dieser Wunsch verwirklicht werden? Sind die Einkäufer der Supermarktketten nicht bekannt dafür, knallhart mit den Lieferanten zu verhandeln?

Rewe und Edeka gelten als Vorreiter

Den beiden Supermarktketten ist es gelungen, diesen Wunsch umzusetzen. Denn Rewe und Edeka haben eigene Regionalmarken und arbeiten mit lokalen Erzeugern zusammen. Rewe wirbt zum Beispiel seit 2012 mit der Eigenmarke „Rewe Regional“. In der Region Rhein-Ruhr macht Edeka mit dem Label „Mein Land“ Werbung. Der Umsatzanteil von regionalen Produkten lag vor 8 Jahren noch bei 2,5 Prozent. Jetzt liegt er bei 10 Prozent! Die Supermarktketten sind also offen für regionale Erzeuger. Aber die Anforderungen an diese sind auch hoch. Zertifikate, Lieferfähigkeit und Mengen sind gefragt.

Bei Aldi und Lidl gelingt der Durchbruch noch nicht

Vielleicht bemühen sich Discounter wie Aldi und Lidl deswegen weniger um regionale Erzeuger. Laut Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institute in Köln, fehlen den regionalen Erzeugern die Menge und die Organisation zur Belieferung großer Lager. Die Discounter wissen sich anders zu helfen. Aldi und Lidl zeichnen Produkte mit „Regional“ aus. Dabei ist der Begriff „Region“ groß gehalten. Ein ganzes Bundesland anzugeben weist nicht daraufhin, wo genau die Erzeuger ansässig sind. Vielleicht kann sich das aber ändern, wenn die Erzeuger neue Strategien entwickeln.

Gemeinsam ist man stark

Denn „Landmarkt“ zeigt, wie es funktionieren kann. Dabei handelt es sich um ein Konzept der Vereinigung der Hessischen Direktvermarkter (VHD). Erzeuger haben sich zu einer regionalen Initiative zusammengeschlossen. VHD sorgt  dafür, dass wirklich nur lokale Produzenten teilnehmen. Außerdem kümmern sie sich um Zertifizierungen, die Logistik und Etiketten und Codes auf den Produkten. Auf der anderen Seite helfen sie den Erzeugern die Preise zu kontrollieren.

 

Die Diskussion um Regional und Bio wird also nicht weniger. Werden noch mehr Supermarktketten dem Wunsch der Kunden gerecht und mehr regionale Produkte anbieten? Entwickelt sich da ein neuer Markt? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder Facebook, was ihr davon haltet.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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