Oh Tannenbaum- Oh Tannenbaum- wie grün sind Deine Blätter. Die Never- Ending- Story- Die Bedeutung des Weihnachtsbaumes.
Ein echter Weihnachtsbaum zu Hause gehört für die meisten Menschen in Deutschland zur Weihnachtszeit unbedingt einfach dazu. Auch wenn die Menge in den letzten Jahren stetig zurück gegangen ist, finden immer noch ca. 23- 25 Millionen Tannenbäume den Weg in die Wohnzimmer der Menschen. Das ist so viel, dass sogar der heimische Anbau den Bedarf nicht vollständig decken kann. So müssen frische Weihnachtsbäume aus dem Ausland importiert werden. Die letzten bekannten Zahlen (Destatis) sagen aus, dass ca. 1,8 Millionen frische Weihnachtsbäume nach Deutschland eingeführt wurden.
Der immer noch beliebteste Baum zum Fest ist die Nordmanntanne. Hier sollte die Höhe schon mal 1,80 Meter betragen, um einen wirklichen würdigen Baum stehen zu haben. Der Name der Tanne stammt übrigens von dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann (1803 bis 1866). Eine seiner zahlreichen Expeditionen im Jahr 1835 hatte Folgen für das deutsche Weihnachtsfest.
Denn: Neben vielen anderen Arten, die er erstmals beschrieb, fand Nordmann in den Wäldern oberhalb der kaukasischen Stadt Bordschomi eine wunderbare Tanne, die bis 60 Metern hoch war, geradstämmig wachsend mit dicht beasteter pyramidenförmiger Krone. Seit 1842 trägt die Tanne den Namen ihres Erstbeschreibers: Nordmanntanne (Abies nordmanniana).
Zur Geschichte.
Der Ursprung des heutigen Weihnachtsbaumes ist nicht zweifelsfrei festzustellen. Man geht jedoch davon aus, dass der Ursprung in heidnischen Bräuchen zu finden ist. Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für die Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Deswegen hingen die Germanen sogenannte “Wintermaien” in ihre Heimstätten. Dies war ein wichtiger Brauch zur Wintersonnenwende. Diese immergrünen Zweige symbolisierten nicht nur das immerwährende Leben, sondern sollten auch besonderen Schutz für die Menschen bieten. So sagt die Legende, dass die Tannen anscheinend selbst gegen die mächtigen Wintergeistern immun waren. Zum anderen wurde auch ihrem Duft nachgesagt, böse Geister vertreiben zu können.
Die Germanen sollen auch ihre Viehherden an immergrünen Bäumen und Sträuchern vorbeigetrieben haben. Dies sollte ihnen Glück bringen. Auch die Römer hatten einen ähnlichen Brauch. Bei ihnen war es jedoch mehr der heimische Lorbeer, der statt Tanne und Fichte ins Haus geholt wurde. Der Wunsch sich etwas Leben in der dunklen und unwirtlichen Zeit in das Haus zu holen war also überregional verwurzelt. Sogar die alten Ägypter, Chinesen und Hebräer sahen in den immergrünen Zweigen, ein Symbol für ewiges Leben. Im Christentum war der Glaube an die “Wintermaien” schon früh tief verwurzelt.
Darum geht man heute davon aus, dass der Brauch umgedeutet wurde. So wurde aus den immergrünen Zweigen ein Symbol für den “Paradiesbaum” von dessen Früchten Eva und Adam aßen. Um die Umdeutung der heidnischen Zweige zu vollenden, wurden diese mit roten Äpfeln geschmückt. So fing das bis heute traditionelle Schmücken der Bäume an. Auch interessant: Der Weihnachtsbaum galt jeher als eher bürgerliches Symbol und war der katholischen Kirche eher ein Ärgernis, als ein schöner neuer Brauch. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Christbäume in katholischen Kirchen erlaubt. Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum dann erst spät im Jahr 1982 im Vatikan ein, als der erste Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt wurde.
Weitere Highlights des Weihnachtsbaumes.
In Deutschland begann der richtige Brauch des Aufstellen eines Weihnachtsbaumes nach den meisten bekannten Aufzeichnungen wohl erst im frühen 15. Jahrhundert. Den ersten Weihnachtsbaum sollen Bäckerknechte 1419 in Freiburg im Breisgau mit Obst, Oblaten, Nüssen und Lebkuchen geschmückt haben. Von 1521 datiert ein Eintrag in einem Rechnungsbuch der Humanistenbibliothek in Schlettstadt: „Item IIII schillinge dem foerster die meyen an sanct Thomas tag zu hieten.“ (Neuhochdeutsche Übersetzung: „Ebenso vier Schillinge dem Förster, damit er ab dem St.-Thomas-Tag die Bäume bewacht.“).
Die Geschichte des Weihnachtsbaumes…
Eine weitere ältere schriftliche Erwähnung eines Weihnachtsbaums wird ins Jahr 1527 datiert. Zu lesen ist in einer Akte der Mainzer Herrscher von „die weiennacht baum“ im Hübnerwald in Stockstadt am Main. Die ältesten Belege auf einen dekorierten Tannenbaum stammen hingegen aus der Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen aus dem Jahr 1597. Von den Zünften ist die Sitte im Laufe der Zeit auf städtische Familien übergegangen. So sollen zu Beginn des 17. Jahrhunderts verzierte Christbäume in Straßburg im Elsass die Wohnstuben der Menschen geziert haben. Den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen schmückte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien im Jahr 1611.
Auf jeden Fall bleibt der Weihnachtsbaum wohl noch sehr, sehr lange ein beliebter und häufiger Brauch, Für die meisten Menschen ist ein geschmückter Tannenbaum noch immer der symbolische Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Jedes Jahr vor Heiligabend ist es Tradition, spätestens dann, einen Weihnachtsbaum aufzustellen und festlich mit Engelchen, Figürchen, Kerzen, Kugeln, Lametta, Süßigkeiten und einem Stern auf der Baumspitze zu dekorieren.
Übrigens:
Der berühmteste Weihnachtsbaum der Welt ist sicherlich die Fichte vor dem Rockefeller Center in New York mit 50.000 bunten Lichtern behängt. Der größte Weihnachtsbaum Deutschlands steht in Dortmund. Der Baum ist stattliche 45 Meter hoch, 90 Tonnen schwer und aus 1.700 Rotfichten zusammengesetzt, die mit mehr als 48.000 Lichtern geschmückt ist.
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