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Tönnies mit radikalem Imagewandel

Dieser Beitrag ist Teil 10 von 13 in der Serie Fleisch

Tönnies unter Beschuss

Es hätte ein super Jahr werden können für Tönnies. Während der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Unternehmensjubiläum hätte die gesamte Prominenz aus Politik und Wirtschaft gratuliert. Doch es kam Corona. Bei vielen Unternehmen hat die Pandemie einiges verändert. Aber kaum ein Unternehmen hat es so getroffen wie den größten Fleischbetrieb Deutschlands. Es begann im Sommer 2020. Tausendfach haben sich die Mitarbeiter mit dem Virus angesteckt. Daraufhin wurden die Arbeits-, Vertrags- und Wohnbedingungen angeprangert. Die Prominenz aus Politik und Wirtschaft meldete sich. Aber nicht so, wie sich der Schlachtkonzern sich das noch zu Beginn des Jahres 2020 vorgestellt hat. Teilweise überboten sich die Politiker darin, auf das Unternehmen und die Person Clemens Tönnies einzudreschen. Es ging sogar so weit, dass Politiker forderten, nicht mehr beim Schlachtbetrieb einzukaufen.

Neue Zeitrechnung beim Schlachtbetrieb

Dass zwei unabhängige Untersuchungen ergeben haben, dass die Aerosole als bis dahin unbekannter Risikofaktor für den massiven Ausbruch verantwortlich waren, war in den Medien nicht mehr so präsent. Auch die Politiker entschuldigten sich persönlich und saßen nicht mehr in den Talkshows, um über Tönnies zu reden. Dennoch hat das Unternehmen erkannt, dass ein radikaler Schnitt vonnöten ist. Mit dem Motto „Neue Zeit. Neue Wege.“ startet das Unternehmen eine neue Zeitrechnung. Mitarbeiter rücken in den Mittelpunkt. Es wird auf Fleischersatzprodukte gesetzt. Ein Sachverständigengutachten bescheinigt dem Schlachtbetrieb einen positiven Beitrag für die Region Ostwestfalen. Es ist also viel zu tun im Unternehmen. Zeitgleich reißen die Gerüchte um einen möglichen Verkauf nicht ab. Der brasilianische Schlachtriese JBS und der Lebensmittelgigant Uni-President aus Taiwan sollen noch im Rennen sein.

Tönnies trifft Tönnies – exklusive Einblicke durch einen Podcast

Zu einer möglichen Übernahme schweigt das Unternehmen. Dafür gibt es neuerdings private Einblicke in das Familienleben und das Leben im Unternehmen. Clemens und Sohn Maximilian Tönnies berichten in „Tönnies trifft Tönnies“ über die Unternehmensgeschichte, mögliche Veränderungen in der Landwirtschaft und wie das Unternehmen in Zukunft aussehen soll. Mit der Podcast-Serie geht der Familienbetrieb kommunikativ ganz neue Wege und forciert somit den Imagewechsel. Vielleicht war das Jahr in der langfristigen Rückschau doch gar nicht so schlecht…

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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