Comeback bei Lidl: Ex-Deutschlandchef Marin Dokozic übernimmt Verantwortung im Baltikum – Konzern setzt auf erfahrene Führungskraft

Foto: Eröffnung von Lidl in Eastland Foto: Supermarkt-Inside
Sieben Jahre nach seinem Abschied kehrt Marin Dokozic überraschend zur Schwarz-Gruppe zurück. Der ehemalige Lidl-Deutschlandchef, der 2016 das Unternehmen verließ, soll künftig das Baltikum-Geschäft des Discounters auf Kurs bringen. Damit setzt die Gruppe auf einen erfahrenen Manager, der die Strukturen und die Unternehmenskultur des Handelsriesen bestens kennt.
Dokozic, der von 2015 bis 2018 die Verantwortung für das Deutschland-Geschäft trug, galt in seiner Amtszeit als pragmatischer Stratege mit klarer Handschrift. Unter seiner Führung setzte Lidl in Deutschland stärker auf Effizienz in der Filialorganisation und verfolgte ein gezieltes Expansionsprogramm. Nach seinem Abgang wechselte er in verschiedene Führungsrollen außerhalb des Konzerns, bevor nun die Rückkehr an alte Wirkungsstätte erfolgt – allerdings in einem neuen regionalen Umfeld.
Lidl ist im Baltikum in Estland, Lettland und Litauen vertreten

Foto: Eröffnung von Lidl in Eastland Foto: Supermarkt-Inside
Das Baltikum mit seinen drei Märkten Estland, Lettland und Litauen gilt für Lidl als anspruchsvolles Terrain. Zwar ist der Discounter dort vergleichsweise jung vertreten, konnte sich jedoch innerhalb kurzer Zeit einen festen Platz im Lebensmittelhandel sichern. Gleichzeitig steht Lidl im Wettbewerb mit lokalen Ketten und internationalen Wettbewerbern wie Maxima oder Rimi unter erheblichem Preisdruck. Branchenbeobachter erwarten, dass Dokozic die Expansion beschleunigen und das Profil der Marke weiter schärfen wird.
Besonders im Fokus steht dabei die Profitabilität: Während Lidl in Westeuropa bereits seit Jahren stabile Renditen einfährt, sind die Märkte im Baltikum für den Konzern noch ein Investitionsprojekt. Laut Handelsexperten braucht es einen Manager mit internationaler Erfahrung und Konzernverankerung, um die Balance zwischen Wachstumsambitionen und Kostenkontrolle zu halten.
Mit der Rückkehr von Dokozic knüpft die Schwarz-Gruppe an eine Tradition an, immer wieder auf bewährte Führungskräfte zurückzugreifen. „Er kennt die DNA von Lidl und versteht die Herausforderungen der Expansion“, heißt es aus Unternehmenskreisen. Für den 54-Jährigen selbst ist es eine Chance, seine Expertise in einem dynamischen Umfeld einzusetzen und die Marke im Nordosten Europas nachhaltig zu etablieren.
Ob der erfahrene Manager das Baltikum-Geschäft tatsächlich „auf Vordermann bringen“ kann, hängt nicht zuletzt von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Steigende Kosten, ein intensiver Wettbewerb und veränderte Konsumgewohnheiten machen den Markt zu einer Herausforderung. Doch mit Dokozic an der Spitze dürfte Lidl ein klares Signal setzen: Der Discounter will im Baltikum nicht nur mitspielen – sondern gewinnen.
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