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Die Anziehungskraft von Aktionen, Promotions und Rabatten: Warum lohnen sie sich für den Handel?

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 3 in der Serie Bonusprogramme

Ob der Preisnachlass auf das Lieblingsprodukt im Supermarkt, der 10-Prozent-Gutschein beim Newsletter-Abo oder das exklusive Cashback-Angebot beim Elektronikeinkauf, Promotions haben sich längst in den Alltag eingeschlichen. 

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Doch auch wenn der Eindruck entstehen mag, dass hier einfach nur „ein bisschen was verschenkt“ wird, aus der Unternehmenssicht steckt dahinter deutlich mehr Strategie als bloße Großzügigkeit.

Warum Boni und Rabatte weit mehr sind als bloße Lockangebote

Es wäre ein grober Fehler, Preisaktionen als reine Abverkaufsmaßnahme abzutun. Denn hinter einem gut geplanten Bonus steckt mehr als nur der Versuch, das Lager leer zu bekommen. Es geht um Psychologie, Positionierung und nicht zuletzt um Timing. Rabatte senken die Hemmschwelle für einen Kauf, schaffen Dringlichkeit und wecken Emotionen. 

Eine limitierte Aktion wirkt wie ein blinkendes Schild mit der Aufschrift: „Jetzt oder nie“. Gerade in Märkten mit vielen Anbietern wird durch Promotions Sichtbarkeit erzeugt und im Idealfall ein Argument geliefert, warum sich der Kunde nicht weiter umsehen muss. Doch es bleibt nicht beim kurzfristigen Effekt. Promotions helfen, neue Produkte zu etablieren, Kunden auf Sortimentsbereiche zu lenken oder Saisonalitäten auszugleichen. Clevere Unternehmen setzen Boni wie Schachfiguren ein, nicht wie Streuartikel. Sie schaffen Angebote, die exakt auf das Verhalten und die Erwartungen der Zielgruppe abgestimmt sind. Das Ziel ist nie nur der Verkauf selbst, sondern eine langfristige Beziehungsarbeit.

Was Kunden kosten und was sie wert sind

Foto: AdobeStock/sitthiphong

Wer über Boni spricht, muss über Zahlen sprechen. Genauer gesagt: über den Customer Lifetime Value (CLV) und die Customer Acquisition Cost (CAC). Diese beiden Kennzahlen sind das Koordinatensystem, in dem sich jede Promotion sinnvoll verorten lässt. Der CLV zeigt, wie viel ein einzelner Kunde dem Unternehmen im Laufe der gesamten Beziehung einbringt. 

Wer einmal kauft, ist einer von vielen. Wer regelmäßig kauft, ist für Firmen Gold wert. Wer außerdem noch seine Freunde mitbringt, ist pures Marketing-Gold. Der CAC dagegen zeigt auf, wie viel es kostet, überhaupt so jemanden an Land zu ziehen: Werbung, Vertrieb, vielleicht ein Rabatt. Deshalb sind Boni kein Selbstzweck, sondern oft eine gezielte Investition. 

Ein gutes Beispiel liefert die Glücksspielbranche: Der Online Casino Bonus ist dort ein bewährtes Mittel, um potenzielle Spieler zu aktivieren und die Akquisekosten pro Kunde im Griff zu behalten. Was auf den ersten Blick nach großzügigem Risikospiel aussieht, ist in Wahrheit eine präzise kalkulierte Maßnahme, um den CLV systematisch zu steigern durch höhere Erstumsätze mehr Aktivität und langfristige Bindung zu erzeugen. 

Wenn also der CAC unter dem CLV bleibt, funktioniert das System. Ein Bonus kann entweder helfen, die Akquisekosten zu senken, zum Beispiel durch bessere Conversion Rates oder den Wert der Kundenbeziehung zu steigern, etwa durch höhere Wiederkaufsraten. Ein guter Deal auf Kundenseite ist damit kein Verlust auf Unternehmensseite, sondern oft ein Investment in die Zukunft. 

Entscheidend ist, nicht blind zu verteilen, sondern zu rechnen. Eine Einmalaktion bringt wenig, wenn danach kein zweiter Kauf folgt. Ein hoher Rabatt mag verlocken, ist aber dann ein Rohrkrepierer, wenn der Kunde danach direkt zur Konkurrenz abwandert.

In manchen Branchen sind Anreize Pflicht

Es gibt Branchen, in denen Boni nicht mehr verhandelt werden. Sie sind gesetzt, Standard, erwartet. Wer hier nicht mitzieht, läuft Gefahr, einfach nicht mehr stattzufinden. Ein erneuter Blick auf Online-Casinos zeigt das deutlich: Ohne einen saftigen Willkommensbonus läuft dort gar nichts. Die Einstiegshürde ist hoch, das Angebot riesig. 

Ein Bonus ist hier keine freundliche Geste, sondern schlicht Voraussetzung, um überhaupt in den Wettbewerb zu treten. Auch im E-Commerce sind Promotions fast schon ritualisiert. Wer bei der Newsletter-Anmeldung keinen Rabattcode erhält, fragt sich eher, ob man etwas übersehen hat. Vor allem bei Mode, Technik oder Beauty-Produkten sind solche Anreize nicht bloß Zugaben, sie sind Teil des Systems. Wer darauf verzichtet, wirkt altmodisch oder geizig. Selbst Supermärkte haben längst erkannt, dass Kundenbindung nicht nur über Auswahl und Preis funktioniert. 

Loyalty-Programme wie Payback oder die DeutschlandCard wirken zwar oft überbewertet, doch sie erzeugen Gewohnheit und Vergleichbarkeit. Und manchmal ist genau das der entscheidende Hebel. In solchen Branchen sind Boni nicht die Kür, sondern Pflichtprogramm. Die Kunst besteht darin, sie klug zu dosieren und trotzdem einen Markenwert zu erhalten.

Welche Anreizformen es gibt und wann sie wirken

Rabatt ist nicht gleich Rabatt. Und was im einen Kontext wie ein cleverer Köder wirkt, kann im anderen schnell nach Ramsch riechen. Deshalb lohnt ein genauer Blick auf die verschiedenen Formen von Promotions und wann sie ihren Zweck erfüllen. Sofortrabatte sind der Klassiker: Der Preis sinkt direkt im Warenkorb. Effektiv bei Spontankäufen und in preissensiblen Segmenten. Hier geht es um unmittelbare Wirkung – zugreifen, bevor es zu spät ist. 

Cashbacks funktionieren anders: Hier heißt es erst zahlen, dann etwas zurückbekommen – eine Lösung, die besonders bei höherpreisigen Produkten Vertrauen schafft. Der Effekt ist nicht ganz so impulsiv, aber oft nachhaltiger. Gutscheine oder Coupons wiederum eröffnen gezielte Steuerungsmöglichkeiten. 

Ob als Reaktivierungsschub per Mail oder als Anreiz für bestimmte Warengruppen, sie sind der Schweizer Taschenmesser unter den Promotions. Mengenrabatte zielen auf den Warenkorb. Wer drei nimmt, zahlt weniger. Das klingt einfach, erfordert aber genaue Kenntnis des Kaufverhaltens. Treueprogramme setzen schließlich auf die lange Strecke. 

Punktesysteme, Levels, exklusive Angebote, alles Maßnahmen, um Kundenbindung zur Routine zu machen. Die Wirkung eines Bonus hängt nicht nur von seiner Höhe ab, sondern von seinem Kontext. Wer ohne Strategie verteilt, verheizt Budget und Marke gleichermaßen.

Die strategischen Implikationen gezielter Anreizsysteme

Eine kluge Promotion ist kein lauter Gongschlag, sondern ein taktisch gesetzter Taktgeber im Marketing-Orchester. Wer Anreize systematisch einsetzt, kann damit nicht nur Verkäufe anschieben, sondern Markenbilder formen, Zielgruppen verschieben oder sogar neue Geschäftsfelder erschließen. Aber der Grat ist schmal. Wer ständig Rabatte raushaut, entwertet sein Produkt. Kunden werden konditioniert und kaufen nur noch, wenn das rote Prozentzeichen aufleuchtet. Die Preiswürdigkeit wird zur Einmalaktion degradiert. 

Deshalb müssen Promotions immer in eine übergeordnete Preisstrategie eingebettet sein. Sie brauchen ein Ziel, eine Kennzahl, ein Warum. Wer nach Gefühl oder Gewohnheit verteilt, macht sich angreifbar. A

uch der Einsatz von Segmentierungen gewinnt an Bedeutung. Nicht jeder Kunde reagiert gleich. Während die einen auf Rabatte anspringen, schätzen andere exklusive Zugänge oder personalisierte Angebote. Data Driven Marketing ist hier kein Buzzword, sondern eine Notwendigkeit.

Wie Influencer-Marketing Promotions verstärken kann

BU: Rahmensysteme von Meto sorgen für eine klare und professionelle Präsentation von
Produktinformationen, ideal für übersichtliche Preiskennzeichnungen im Handel. Foto: Meto

Rabatte allein bringen Menschen zum Klicken, aber Influencer bringen sie zum Kaufen. Die Kombination aus glaubwürdiger Persönlichkeit und konkreten Vorteil ist eine Waffe, die viele Marken gezielt einsetzen. Der Clou: Der Rabattcode wird zur Eintrittskarte in die Community. Wer dem Influencer folgt, bekommt nicht nur Content, sondern auch exklusive Vorteile. Das schafft Nähe, Verbindlichkeit und einen klaren Anreiz zur Conversion. 

Gleichzeitig lassen sich Kampagnen auf diese Weise genau messen. Jeder Code ist ein Datenpunkt, jeder eingelöste Vorteil ein Beweis für den Erfolg der Zusammenarbeit. Besonders bei jüngeren Zielgruppen funktioniert dieses Prinzip hervorragend, denn der  Influencer ersetzt hier das klassische Testimonial. Aber Vorsicht: Der Fit muss stimmen. Wer einen Rabattcode wahllos in jede Nische schleudert, verliert nicht nur Geld, sondern auch Glaubwürdigkeit.

Was Unternehmen bei Anreizsystemen bedenken müssen

Boni können Wunder wirken. Sie können aber auch Probleme schaffen, die sich erst später zeigen. Zu hohe Rabatte fressen Margen, zu viele Aktionen verwässern Marken und zu wenig Steuerung sorgt für Chaos in der Wahrnehmung. Das größte Risiko liegt in der Beliebigkeit. Wer ohne Ziel rabattiert, gewöhnt Kunden daran, nie mehr den vollen Preis zu zahlen. Es entsteht eine Art Rabatt-Abhängigkeit, bei der die Aktion zur Norm wird – und der volle Preis zur Utopie.

Deshalb braucht der Markt klare Leitplanken: Ziele, Budgets, Erfolgskriterien. Promotions müssen gemessen werden. Nicht nur im Umsatz, sondern in Kundenverhalten, Wiederkaufrate, Cross-Selling-Potenzial. Richtig eingesetzt sind Boni ein mächtiges Werkzeug. Falsch dosiert sind sie eine schleichende Gefahr. Wer beides erkennt, kann langfristig profitieren und tut dabei mehr, als nur ein paar Prozente zu verschenken.

Was haltet ihr von diesem Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung.  Auf Supermarkt Inside….

Beitragsbild und Bilder: Archiv SMI

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