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Ekelpakete an der Kasse, muss das eigentlich sein?

Dieser Beitrag ist Teil 25 von 86 in der Serie Basics des LEH

Ein moderner, heller Super-Markt und dann an der Kasse das große Grauen.

Fast alle deutschen Lebensmittel-Händler verkaufen die Tabakwaren im Kassenbereich, unser Rewe-Markt in dem wir gerne einkaufen, steht für fast alle.

Da bereits vor Jahren eine Kampangne gegen das Rauchen vom Bundesministerium für Gesundheit entschieden wurde, sind alle in Deutschland zu kaufenden Tabakprodukte mit ekeligen Bildern und Warnhinweisen versehen. Das diese eine abschreckende Wirkung haben könnten, wollen wir nicht bestreiten. Allerdings kommt es in den Kassenbereichen immer wieder zu unschönen Dialogen.

EKELPAKETE….

„Was hat der Mann am Fuß“, fragt das Kind. Die Mutter, eher kurz angebunden: „Guck da nicht hin…“ Bei „unserem“ REWE haben sie die Kassen erneuert. Die Kassiererinnen und Kassierer tragen nun Headsets. Die Zigaretten sind in einer Art Riesen-Automat. Nur Zigarillos, Dreh-Tabak, Blättchen und all dieser Kram liegen offen in einem Drahtregal. Mit Bildern auf den Verpackungen, da muss man schon ein in aktiver Selbstzerstörung langgeübter Zyniker sein, um keinen Ekel zu empfinden. Bei einem Fuß ist der Zeh mehr oder minder weggefault…

Hier wäre bei uns normalerweise das „Bild“

Jetzt entspinnt sich an der Kasse ein Dialog. Warum müssen wir – Kinder, Nichtraucher – eigentlich diese Bilder sehen? Nicht falsch verstehen: Hier geht es nicht um das ohnehin meist vergebliche Bemühen, Raucher zu bekehren. Hier geht es schlicht um das eigene ästhetische Empfinden (und bei einem Kind vielleicht um den einen oder anderen Alptraum). Die Kassiererin gibt die Frage per Headset weiter. Von der Filialleitung heißt es, es gebe extra eine Kasse ohne Süßkram. Und auch eine Kasse ohne Tabak-Kram. Allerdings seien beide gerade nicht geöffnet…

Wir fragen, ob man nicht auch für diese Produkte eine bessere Lösung finden könne. Die Kassiererin spricht in ihr Mikro. Dann hört sie zu. Gaaaanz lange hört sie zu. Und sagt sie zu uns: „Wir geben die Anfrage weiter…“ Ah, okay. Danke.

Was kann der Handel tun, damit sich solche Szenen nicht mehr abspielen?

Wir wollen nicht bewerten, ob diese Vorgehensweise des Ministerium für Gesundheit richtig oder falsch ist. Allerdings sollte der Handel konsequent dafür sorgen, dass Kunden die mit Tabakwaren und deren Bildern nicht in Kontakt kommen wollen, dies auch nicht tun müssen. Hierzu gilt, wenn Sonderkassen zu Verfügung stehen, sollten diese auch als erstes geöffnet werden. Wenn Automaten zur Verfügung stehen, dann sollten auch alle  gekennzeichneten Tabak-Produkte damit ausgegeben werden.

Jugendschutz aktiv fördern

Des weiteren sollten alle Händler den Jugendschutz aktiv fördern. Vom DZV wurden Aufkleber unter dem Motto “Liebe Händler, möchten auch Sie Verantwortung zeigen?” für die unterschiedlichsten Stellen im Markt produziert und kostenlos versandt. Diese Kleber können an der Eingangstür, am Regal und an der Kasse angebracht werden und wirken da nicht nur als Selbstverpflichtung.

Dieses gesamte Thema müsste im Sinne des Jugendschutz und der Kundenfreundlichkeit unaufgeregt gelöst werden. Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Thema, bitte kommentiert hier…

Dieser Bericht entstand in Zusammenarbeit mit Dirk.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside/Aufkleber der Kampagne des DZV zum Jugendschutz

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