Märkte

Aus Lidl wurde der agile Serpa.

Dieser Beitrag ist Teil 17 von 74 in der Serie Internationale Händler

Viele ältere Handelsstätten der großen Discounter werden zweit verwertet, mit Erfolg.

Die großen deutschen Discounter wie z.b. Aldi Süd & Nord sowie Lidl verbessern konsequent das eigene Filialnetz. Noch vor wenigen Jahren war ein 600 qm großer Discount Markt bei vorgenannten Händlern aus Sicht der Macher durchaus wettbewerbsfähig. Allerdings ist dies aus heutiger Sicht überhaupt nicht mehr ausreichend. So bemühen sich die beiden Marktführer der Discount-Szene mit höchster Intensität darum, die in die Jahre gekommenen alten kleinen Flächen, gegen neue größere und leistungsfähigere Standorte einzutauschen.

Mehr Sortiment und Service fordern mehr Platz.

Der Sortimentsaufbau im Discount bleibt nicht ohne Folgen. Erst musste man die Frischebereiche deutlich ausbauen und vielfältige Sortimente komplett ergänzen. Es wurden Fleisch und Geflügel in SB in die Märkte integriert. Die Obst- und Gemüseabteilungen sollten in allen Märkten ein ganz besondere Profilierung bekommen. Das Non-Food Posten Geschäft wird immer voluminöser, auch vor Sperrgut machen die Discounter nicht mehr halt. Dann noch das Zwangspfand mit seinen separaten Anbauten, ebenso bekam die Kassenabwicklung auch im Discount zunehmend Bedeutung, es sollten mehr Kassen her. Und zu guter letzt konnten die Discount-Profis noch für sich das Backen entdecken. Die Konsequenz der Geschichte, unter 1200 qm geht nix mehr.

Aufgegebene Discounter sind die Chance der internationalen Handelsformate.

Genau das ist die Chance für internationale Handelsformate wie Serpa Markt. Diese Betreiber können sich mit Ihrem Handelskonzept erfolgreich und flexibel in gut eingeführte und abgelegte Discounter-Standorte einnisten.

Genau einen solchen Markt haben wir uns in Heidelberg Weststadt, in der Eppelheimer Strasse 21 angesehen. Auf unseren vielen Store Check Reisen sind uns diese agilen Handelsformate gerade in den Großstädten schon oft aufgefallen. So waren wir bei Öz-Gida oder bei Euro-Gida sowie bei Depo und jetzt im Serpa-Markt in Heidelberg.

Serpa Markt in Heidelberg, mit sehr guter Frische.

Die Macher von Serpa betreiben mittlerweile 7 Standorte in Süddeutschland.

Aus Lidl in Heidelberg wurde hier der von uns besuchte Serpa Markt. Der alte ca. 700 qm große Discount-Markt wurde mit minimalem Aufwand von Lidl auf Serpa umgestellt. Selbst die komplette Kassenzone und Lichtanlage haben die Schwaben beim Auszug stehen lassen und sie funktionieren offensichtlich noch klasse.

Serpa profiliert sich extrem durch Frische. Schon vor dem Markt stehen unzählige Paletten mit Obst- und Gemüse für die Kunden in Selbstbedienung. Offensichtlich konnte die Filialleitung auf dem Großmarkt in letzter Minute noch ein paar sehr attraktive Schnäppchen machen.

Fleisch in Bedienung hat höchste Priorität

Wo früher bei Lidl noch H-Milch und Co. standen, liegt heute eine große leistungsfähige Fleischabteilung. Die Ware wird im türkischen Zuschnitt verkauft, es wird ebenfalls sehr viel Halal Ware gehandelt. Dementsprechend gut besucht ist dieser Bedienungsbereich, den es zuvor noch gar nicht gab.

Die Masse des Food-Sortiment besteht aus internationaler Ware. Ganz besonders auffällig ist das hervorragende und qualitative Sortiment von Suntat, einem absoluten Spezialisten für türkische Handelsware in Deutschland.

Allerdings ist es den Machern von Serpa auch gelungen, einen großen Anteil an klassischen deutschen Kunden in den Markt zu ziehen. Frische und freundlicher Service hat halt höchste Bedeutung.

Fazit:

Wir halten diese Verwertung von alten Handelsimmobilien für eine deutliche Aufwertung unserer deutschen LEH-Szene. Gerade den Machern von Serpa ist gelungen mit übersichtlichem Invest richtig was aus dem alten Standort raus zu holen, die Kundenfrequenz ist beachtlich.

Wer von euch hat schon Erfahrungen mit Internationalen Handelskonzepten? Bitte kommentiert hier….

 

Bilder/Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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